kongolesischer Politiker; Staatspräsident 1960-1965; trug zum Sturz Lumumbas bei
* 1910 Tshela, südöstl. Léopoldville
† 24. März 1969 Boma
Wirken
Joseph Kasavubu wurde im Jahre 1910 in Tshela in der Provinz Léopoldville nahe der Küste geboren. Seine Mutter gehört dem Bakongo-Stamm an. Einer seiner Großväter war Chinese. K. besuchte die kath. Missionsschule der Pères de Scheut in Kizu und ab 1928 ein Priesterseminar in Mbata Keila. Anschließend studierte er von 1936-1939 Theologie und Philosophie am Grand Séminaire in der Kasai-Provinz. Er wurde später Generalsekretär der Vereinigung ehem. Schüler der Pères de Scheut. K. wurde aber nicht Priester, sondern kehrte schließlich in seine engere Heimat zurück, um 1940 in Kangu als Lehrer ausgebildet zu werden. 1942 trat K. in die Finanzabteilung des belgischen Generalgouvernements ein. In dieser Zeit war er führend im Rahmen der Union des Intéréts Sociaux Congolais (UNISCO) tätig.
1955 wurde K. auf dem Kongreß von Kisantu zum Präsidenten der "Association des Bakongo pour l'Unification, l'Expansion et la Défense de la Langue Kikongo" (ABAKO) gewählt. Die ABAKO, bereits 1919 gegründet, war ursprünglich das Sammelbecken der Anhänger der Sekte des schwarzen Predigers Simon Kimbangu. Aus der zunächst kulturellen Bewegung entwickelte sich eine nationalistische Unabhängigkeitsbewegung. K. forderte im Aug. 1956 ...